Freitag, 27. Mai 2011

I.4 - Blog oder Ebook?

Dieser Blog wird kapitelweise zu einem Ebook. Dann werde ich um über meine ganz praktischen Erfahrungen mit dem Selfpublishing bloggen. Das veröffentlichte Ebook wird ergänzt und nachveröffentlicht.

Dies zeigt die neuen Möglichkeiten, die sich uns Selfpublishern bieten. Im Augenblick schreibe ich einen Thriller, den ich vorab nicht veröffentlichen will, weil viel nachzuarbeiten ist. Mit ein wenig Routine, mit  Übersicht ist aber durchaus vorstellbar, dass selbst ein Roman kapitelweise in einem Blog vorveröffentlicht wird.

Ich spreche hier von neuen Möglichkeiten, die aber so neu eigentlich nicht sind. Sie sind einfach vergessen worden: Viele Schriftsteller des 19. Jahrhunderts haben ihre neuesten Werke - nicht den Nach-Taschenbuch-Aufguss - in Tageszeitungen veröffentlicht. Die haben wirklich jeden Tag ein Kapitel neu geschrieben, sonst wären sie verhungert!

Kurze Texte, Erzählungen, Reiseberichte sind perfekt zum Bloggen. In meinen Blog kann ich auch mediale Inhalte wie Kurzfilme, Bilder oder Karten einbringen, die ich im Ebook nicht verankern kann. Eigenes Hintergrundmaterial, Links, Kommentare fassen das Ebook wie in einem zweiten Rahmen ein. Im Ebook selbst wird auf die Blog-Adresse verwiesen.

Mag am Anfang unserer Schriftstellerei vermessen klingen. Nach ein paar Werken aber wird durchaus Interesse bestehen. Der Blog ist umsonst. Alles, was im Internet umsonst ist, wird gerne angeklickt. Jemand, der unentschlossen ist, kann sich vor dem Download im Blog ein wenig nach uns umsehen. Werke, die nicht mehr runtergeladen werden, können hier umsonst als Einstieg angeboten werden.

Der Blog sammelt alles über mich ein. Hier habe ich einen zentralen Link, der zur mir führt, ob von Facebook, Twitter oder meinen und anderen Blogs. Nebenbei kann ich hier auch über Flattr die Besucher anbetteln. Hätte Charles Dickens diese Möglichkeit gehabt, er hätte sie sicherlich genutzt!

Solange die FAZ oder Spiegel Online nicht über mich berichten, kann ich mich bloggend als die Person hinter dem Schriftsteller darstellen. Ich kann Interviews mit mir selbst führen, ich kann eine Biographie schreiben, ich kann mir Preise verleihen - was immer mir einfällt. Der Wahrheitsgehalt ist nebensächlich. Ein erfundener Schriftsteller, der über erfundene Personen schreibt - warum nicht? Die Internet hat wenig Geduld mit Langeweilern. Witzig muss es sein, wahr kann es sein!