Mittwoch, 25. Mai 2011

I.3 - Text, Text, Text

Mein Buch erscheint im Epub-Format. Es ist das perfekte Fließtextformat. Das bisherige amazoneigene Format Mobi unterscheidet sich nicht wesentlich von diesem Standartformat. Epub zeichnet sich dadurch aus, dass es sich der jeweilige Größe des Ausgabegerätes (Ebook-Reader, Tablet-PC, Handy) anpasst.

Mein Worddokument wird von mir in Epub umgewandelt (dazu später) und ist dadurch auf jedem Ausgabegerät einwandfrei lesbar. Dies ist eine immense Erleichterung. Schwierigkeiten bereiten Fotos, Tabellen, Rahmen etc. - alles Dinge, die einen festen Platz und eine feste Größe im Dokument einnehmen, also nicht fließen.

Für das Selfpublishing eignen sich Texte ohne weitere Anreicherungen. Wenn ich nicht ein halbes Dutzend Abstimmungsschwierigkeiten bekommen will, muss ich mir mein Buch als reinen Text in einheitlicher Schriftgröße vorstellen können. Kinderbücher, Fachbücher, Comics etc. eigenen sich nicht für das Selfpublishing. Wer Bilder, besondere Schriften, sichtbare Strukturen benutzen will, schreibt am besten im starren PDF-Format, dass eine Verwandlung in Epub nicht zulässt. Eine professionelle Unterstützung wird dabei nötig sein.

Bleiben nicht viele Möglichkeit für's Selfpublishing: Von der Kurzgeschichte bis zum Roman, von der kurzen bis zur langen Lebensbeichte ist alles erlaubt, aber eben nur: Text, Text, Text.

Damit haben wir aber ein Problem: Wir leben in einer anderen Welt: Bild, Bild, Bild. Wer liest noch drei Sätze in Folge? Musik ohne Video ist mutig! Text ohne Buntes unzumutbar! Da stehen wir nun mit unseren Möglichkeiten in einer Welt von Bildern. Wir haben ein elegantes, kompatibles Format und auch ein richtig großes Problem.

Wenn wir überhaupt mit Lesern in Kontakt treten wollen - und ich rede nur von Blickkontakt - dann müssen wir Textleute uns den Bildmenschen anpassen. Dann müssen wir kurze Sätze gebrauchen. Dann müssen wir eine bildreiche Sprache benutzen. Dann muss das Erzählte den Erzählten sofort packen. Wenn wir nicht nach 10 Sekunden im Kopf des Lesers drin sind, dann bleiben wir draußen.

Von dieser Annahme gehe ich aus. Was unseren Text auszeichnen muss, werde ich dementsprechend herausarbeiten.