Alle Bücher in Deutschland sind nach 70 Jahren gemeinfrei, das Copyright ist abgelaufen.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass ein Selfpublisher eigene Werke verlegt. Dass ich bei Amazon auch gemeinfreie Werke einstellen kann, wusste ich zwar, habe mir aber nie Gedanken darüber gemacht. Die Werke sind halt seit ewigen Zeiten da. Was soll daran noch interessant sein? Nicht richtig gedacht: Sie mögen als Papierbuch antiquarisch sein, im Epub- und Mobi-Format für die Kindles und Handys aber sind sie brandneu! Grimm's Märchen als Nr. 2 der Kindle-Bestseller für € 0,99 gibt zu denken.
Hier ist tatsächlich ein weites Betätigungsfeld für neu zu gründende Epub-Verlage. Ich habe in meinem letzten Beitrag meine heimliche Liebe zu ngiyaw-ebooks gestanden. Diese Szene kommt aus der sehr kommerzkritischen Ecke, aber hier wäre eine Gelegenheit für die viele Arbeit auch einen Lohn zu bekommen. (Wenn die Scanner und Umformatierer ihn nicht einfordern, holen das Geld sich andere.) Alle diese Werke sind gemeinfrei. (Und die Umformatierung ist ungeschützt, nebenbei gesagt.)
70 Jahre sind eigentlich keine lange Zeit. Alle Bücher bis 1942 sind gemeinfrei. Darunter fallen viele Schriften aus der nationalgesinnten Ecke. Darunter fällt aber auch die gesamte Literatur der Weimarer Zeit. Wir denken bei solchen Dingen immer an die großen Namen wie Thomas Mann und Robert Musil. Genau zu dieser Zeit aber ist die Bestsellerbelletristik entstanden. Welche Krimischätze sind da zu heben! Wir lesen Volker Kutscher, aber diese Autoren war vor Ort. Sie waren Zeitzeugen.
Also, einen Buchscanner wie diesen geholt (kann ich sehr empfehlen), FineReader aufgespielt (da gibt es diverse Möglichkeiten beim Download Geld zu sparen ...) und reingesehen bei Booklooker und ZVAB, das kürzlich (gegen heftige Proteste) von Amazon übernommen wurde.
Baut ein paar winzige Fehler ein, denn das Internet ist voll von dunklen Gesellen, die sich geistigem Eigentum wenig respektvoll gegenüber zeigen. Ihr habt zwar rechtlich keine Handhabe, aber ein EPublisher, der andere EPublisher beklaut, dürfte schnell verschwunden sein.
Ach so, fast vergessen: Nehmt euch für das Scannen ein bisschen Zeit. Vergesst die Fotoapparate, wenn ihr nicht nur rumspielen wollt. Andere Scanner (wie die von Epson) tun es auch, da ihr die Seiten ja aufschneiden werdet. FineReader bis Version 10, nicht drüber. Meldet euch bei der Boerse.bz (mit Nickname und guerrillamail an) an und seht euch im ebook-pub um. Hier sind die Experten. Nicht jeder, der sich auskennt, trägt einen Anzug und nimmt Geld.
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