Alles vorbei und alles zu Ende, ehe es angefangen hat? Das müssen wir hören aus den US, dem Mutterland der Selbstverleger. Die Zahlen brechen ein, weil die großen Verlagshäuser voll auf die eBooks setzen, statt am Nebengleis mit Rangierloks unterwegs zu sein.
Zwei Dinge hatten die digitalen Selbstverleger den eingesessenen Buchverlergern voraus: Sie haben auf das richtige Medium gesetzt und den richtige Preis ausgewiesen. Jetzt aber ziehen die Verlage nach, mit bekannten Autoren, mit professioneller Promotion, mit runderneuerten Preisen.
Keine Chance für die Indies?
Ein Teil von ihnen sagt: Nein, keine Schnitte vom Kuchentablett wird übrig bleiben. Die Sahneschnitten sind jetzt schon auf die Teller der neuen Gäste gewandert. Nicht mal die Kuchengabeln haben sie uns gelassen.
Ein andere Teil sagt: Seien wir zufrieden mit dem, was wir gegesessen haben. Sehen wir zu, dass wir uns auf die Streusel stürzen. Mit den Fingern isst es sich leichter.
Keine Chance für die Indies?
Nun, die nächste Stufe wird jetzt gezündet. Ich habe oft darüber gepostet und wurde von vielen Autoren für meinen schwarzdüsteren Ausblick kritisiert: Das Indie-Ebook ist ein € 0,00-Ebook, nichts anderes! Das war es von Anbeginn an! Durch die Nachlässigkeit der Verlage dem neuen Medium gegenüber hatten die US-Indies den Markt eine Zeit lang für sich. Jetzt holen sich die Verlage zurück, was ihnen gehört: den Büchermarkt im erfolgreichsten Segment der letzten Jahre.
Gut, höre ich, mein Ebook kostet nichts, wird verschenkt. Wovon lebe ich? Wofür schreibe ich?
Stellen wir erstmal fest, dass unsere eBooks verschenkt werden müssen, dass unser Schreiben eine Gratistätigkeit ist. Wischen wir uns die Tränen aus den Augen und denken nach - Halt, lassen wir die Tränen noch ein wenig im Gesicht. Denn ... warum machen wir nicht auf Mitleid, warum nicht die Spendennummer ziehen.
Es gibt - durchaus vielversprechend - die Möglichkeit, den Leser nachträglich, um eine Unterstützung bitten. Nachträglich - wenn er unser Buch gelesen hat - ist er vielleicht bereit, seine Zufriedenheit monetär auszudrücken. Darüber haben wir noch viel zu wenig nachgedacht.
Diesen Weg einzuschlagen hätte noch einen ungeheuren Vorteil: Es ist der einzige Weg, der uns noch offensteht ;)
1 Kommentare:
Na lieber Peter, so schwarz würde ich da längst nicht malen. Zumal auch nicht alle verloren haben, wie man so hört. Sondern einige sich auch immer noch ganz gut behaupten konnten, und gar nicht so wenige sogar noch in den Verkäufen zulegten.
Qualität wird sich weiterhin durchsetzen. Ob nun ein Verlagslogo auf dem Buchcover zu sehen ist, oder nicht. Zumal die Werbung für Indie Titel - auch in US und UK - anders funktioniert als jene der großen Publikumsverlage.
Steht erst einmal ein ausgereiftes und gefestigtes Indie Blog und Empfehlungsnetzwerk zur Verfügung wird das selbst mit den verstärkten Marketinganstrengungen der Verlage mitzuhalten vermögen.
"The Party is over? I dont think so, Sir. It just get started!"
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