Trotz Ferienflaute hat die Idee, dass Indie-Autoren untereinander Rezensionen tauschen sollen, für einiges (hochkarätige) Aufsehen gesorgt.
Mir wurde prompt eine Rezension im Austausch angeboten. Tatsächlich, Stunden später, nicht zu glauben. Mein erster Gedanke war: Leute, das war doch nicht so gemeint! Der Nebenuntergedanke: Ich tu einfach so, als wär ich in Urlaub.
Mein zweiter Gedanke war: Ich schau mal rein. Ein Versprechen gilt auch zwischen Glasfaserkabeln. Schlimmstenfalls denk ich mir was aus und seh zu, dass ich mich von dem Rezensionsacker schleunigst und weitgehend unerkannt entferne.
Mein dritter Gedanke war: Spitze. Absolut lesenswert. Fehlerfrei und stilsicher. Zeigt mal, dass wir Indie-Autoren was auf die Beine stellen können. Wenn es uns gelingt, in dieser Qualität gebündelt aufzutreten, dann gibt es bald einen großen Verlag Indies4Indies oder so.
Mein vierter Gedanke war: Das ließe sich doch organisieren. Ich mein jetzt nicht über diese FreundInnenschiene. Erst habe ich an eine Art Tabellenkalkulation gedacht. Dann fielen mir die Piratenblogs ein. Jeder Raub wird als Blogbeitrag gepostet. Ist nicht sehr aufwendig, weil der Postinhalt von Amazon, das Bild von buch.de kommt. Ich mach sowas natürlich nicht, aber ich schätze mal, das ist eine Minutensache.
Wenn ich von euch den Postinhalt bekomme, dann poste ich das. Ihr tauscht euch dann über die (offene) Kommentarfunktion aus. So kann jeder sehen, ob wie wer schon jemanden gefunden hat. Ganz unter euch also. (Damit ich nicht viel Arbeit habe - husthust.) Die Links bei Box.net, weil die meisten anderen Hoster rumzicken, wenn ihr nicht Premium seid. Ihr könnt dort auch für alles einen Ordner erstellen.
Und so sieht es aus: rezensionsboerse.blogspot.com !!
Was sagt ihr, die ihr nicht in der Sonne liegt. (Was gibt es Schöneres, als im schattigen Zimmer zu surfen!)
4 Kommentare:
Schreib' lieber, rezensiere Fremdwerke ehrlich ... nd bring' nicht jene durcheinander, die sowieso kein Selbstwertgefühl mehr haben.
LG
Alexander Zeram
Hi Peter,
es mag sein, dass Du schon von mir gehört hast. Ich gehöre zusammen mit Emily Bold, Andreas Stetter, und Rainer Innreiter, zu den wenigen derzeit wirklich erfolgreichen Indie Autoren, mit Langzeit-Spitzenplätzen auf den Amazon.de Charts. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sich Indies ein starkes Netzwerk wünschen, in dem sie ihre Ideen und Erfahrungen austauschen oder sich gegenseitig Hilfestellung beim Marketing ihrer Werke leisten. Aber: sich gegenseitig Gefälligkeitsrezensionen zu schreiben, ist definitiv nicht der rechte Weg. Das bleibt über kurz oder lang nämlich den Lesern nicht verborgen. Und die Leser sind das A und O für jeden im Buchgeschäft, ob Ebook oder Print.
Die Indie Autoren haben unter einem Großteil der Leser / Käufer immer noch einen schlechten Ruf. Ich bin der erste, der dies bedauert und sich strikt gegen irgendwelche – wie gut auch immer gemeinten – Versuche wendet, das Image der Indie Autoren noch weiter zu verschlechtern.
Aber ich bin genauso der erste, der zum tausendsten Male auch hier wieder betont, dass die wichtigste Voraussetzung zum Indie Erfolg eben nicht in drei oder vier Sterne Rezensionen besteht, sondern in einem guten Text und einem ansprechenden Cover. Würden sich mehr Indies genau darum noch etwas mehr bemühen, als das derzeit üblich zu sein scheint, hätten auch mehr von ihnen Charterfolge zu verzeichnen.
Hallo Peter,
ich sehe die Sache genauso wie David. Ich gestehe dir zu, dass du mit deinem Netzwerk Indies unter die Arme greifen möchtest. Allerdings halte auch ich Gefälligkeitsrezensionen für Betrug am Leser. Ich befürchte, diese Art des Marketings macht den Ruf der Indies bestimmt nicht besser sondern führt nur dazu, dass man uns in der Branche noch weniger ernst nimmt. Und ernst genommen zu werden, ist doch ein wesentlicher Schritt zum Erfolg.
Glaubt ihr denn ernsthaft, die etablierten Verlage würden keine unlauteren PR Maßnahmen und "Gefälligkeits" PR in Presse und anderen Medien einsetzen?
Da werden Neuerscheinungen über den grünen Klee gelobt und Exemplare gezielt "gestreut".
Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Also tut nicht immer so, als wenn das nur bei Indiebüchern der Fall ist!
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