Mein Covergirl ist geklaut. Weil es geklaut ist, musste ich es mit Gimp ordentlich durchfiltern. Weil ich es ordentlich durchgefiltert habe, sieht es aus wie Foto, das einen Tag in der Sonne lag, an einem sehr belebten Strand, direkt neben dem Cola-Automaten, fußläufig erreichbar.
Nicht einmal das Covergirl würde sich wiedererkennen. Copyright-Probleme habe ich jetzt keine mehr, aber auch kein Cover, das meine Message irgendwie rübertransportiert (wie man sagt.)
Heute beginnt die Marketingkampagne von “Göttlich verdammt” - so eine Art “Panem - Der Zorn ruft” auf altgriechisch im Wow-Ich-habe-es-echt-verschlungen-Stil. Vom selben Verlag wie “Reckless” - ihr wisste schon: grüner Kopf im silbernen Barockrahmen. Ja genau, der mit den gelben Kontaktlinsen! Der Verlag hat richtig Gas gegeben. Die göttlich verdammte Webseite hat ein Videoclip, eine eigene Girlie-Band (frisch tv-gecastet), eine Modelinie, ein Preisrätsel für die Literaten, einen Youtubeclip für Illiterate - ach ja, und irgendwie auch das Buch. Da müsst ihr ziemlich klicken, aber es ist irgendwo.
Ich komme zurück auf mein Cola-Automaten-Girl. Leute, machen wir Indie-Autoren uns nicht total lächerlich, wenn wir an Ruinen, Girls und Blutflecken rumgimpen!?
Holen wir uns lieber die Profis zu Hilfe: Ihr kriegt über euren Publisher ein Cover vom Dienstleister seines Vertrauens (Huch, kennen die sich etwa!?) für ein paar hundert Euro. Wenn ihr nett fragt, drehen die euch einen Videoclip für ein paar tausend Euro. … am Büdchen um die Ecke - Neuseeland kostet mehr. Girlie-Band, Pressekampagne … was ihr wollt, soweit das Erbe reicht.
Seht euch mal die kostenlosen Covervorlagen von Neobooks an. Sind eigentlich nicht schlecht gemacht. Ein Drittel als Farbfläche oben für die Buchstaben. Der Rest mit einem locker aufgebristen Foto. Kein Witz: Das ist dezent und indie-mäßig, finde ich.
Ihr könnt das Foto auch weglassen. Was haltet ihr von folgender Idee? Ihr googelt eine Wohnzeitschrift und vergimpt mit der Pinzette die angesagteste Farbe als Coverhintergrund. Dann lasst ihr das durch den Fusel-Fossel-Filter laufen und schon habt ihr ein paar tausend Euro vom Erbe eurer Oma gespart. Ach ja, Titel und Autor wär auch nicht schlecht!
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