Donnerstag, 23. Juni 2011

III.3 Massenboard oder Einzelblog?

Mein Ebook ist jetzt hochgeladen. Es bestimmt die Schlagzeilen der Weltnachrichten. Streitet sich mit Griechenlandkrise und Frauen-WM um den Platz hinter dem Afganistan-Rückzug. Ihr wisst Bescheid? 

Nicht!? Na ja, ehrlich gesagt, liegt es nicht ganz auf den vorderen Plätzen. Urehrlich gesagt, liegt es ziemlich sehr weit hinten sogar. Kurz mal bei den Neuheiten, dann war es futsch, weg, verschwunden für alle Zeit. Vielleicht gibt es noch eins, das schneller verschwunden war. Das würde mich aber wundern. 

Jedenfalls liege ich in der Kategorie Grau-Schwarz-Unsichtbar ziemlich weit vorne. Es geht ja auch nach Zeit. Wie schnell schaffe ich es, in der Senke der Versenkung zu verschwinden. Mein Buch wird für den Silbernen Nachelf nachnominiert - immerhin. 

Also jetzt ganz unter uns - ich zähle auf eure Verschwiegenheit - das ist doch alles Großmist! Okay, ihr könnt sagen (oder denken): >Dein Problem, dein Großmist!< Ich sage aber blitzretour, dass geht jedem Indie-Autoren so. Vielleicht sind die anderen Indie-Ebooks nicht ganz so schnell weg wie meins, vielleicht ein paar Zehntel Sekunden dahinter! Aber weg sind sie, so schnell, dass ihr mit eurem wachen Auge den Unterschied nicht bemerkt. 

Stellt sich also die Frage - ich zähle auf eure Chattigkeit - ob Smashwords oder Amazon und ibookstore überhaupt das richtig gewählte Plattform sind. Was will ich als völlig unbekannter Indie-Autor auf solchen Massendingern?

Jetzt seht euch mal einen Blog an, wie den von carolgrayson-darkromance. Gut, ich gebe zu, das ist Profiarbeit. Was sagt ihr selbst? Hat sich die Mühe gelohnt, die sie in den Blog investiert hat? Sie hätte sich noch so anstrengen können in einer der Groß-Plattformen - was hätte es ihr genutzt? 

Ist das Bloggen nicht die beste Form, sich als Indie-Autor zu präsentieren? Jeder von uns Indie-Autoren macht sein eigenes kleines Geschäft auf. Wir sehen zu, dass wir uns verlinken, um schnell gefunden zu werden. Machen wir eine nette kleine Einkaufszone auf - ach, was rede ich! - machen wir eine riesige Indie-Einkaufsstadt auf, mit Fußgänger- und Autostau, Geschubse, Gelärme, Kindern, die ihre Mutter suchen, durstigen Vätern, mit Rabattlautsprechern, zertretenen Pommesschalen und Schüttelwein - mit allem, was die Leute so lieben!