Freitag, 16. September 2011

Leisure - ein Megatrend

Leute, ich habe einen Tag Pause gemacht. Einfach so. Nur keinen Stress. Ganz ohne Antrieb. Pause gemacht. Habe den Kühen beim Grasen zugeschaut. Die sind irgendwie völlig anders drauf. Kein Internet und das alles. Macht vielleicht den Unterschied. Gemütlich sind die drauf. Zufrieden mit sich und ihrem Platz auf der Weide. Ein paar Golfrentner kamen übers Gras. Anfang Fünfzig. So der Arbeit-macht-nicht-glücklich-Typ. Haben mit den Kühen einen Blick getauscht und sind weitergetrabt.

Ich sage euch - Leisure, das ist der Trend. Es bedeutet faul sein. Aber auch locker sein. Untätigkeit als Geisteshaltung. Inneres Auspendeln als Lebensübung. Einfach die Groschen zählen und davon leben. Die geistige Frühpension. Nur noch Ehrenämter und Freundschaftsdienste. Im Cafe sitzen und auf Gespräche warten. Der Grieche in uns. Der Urlauber auf Lebenszeit. Leisure eben.

Auf eine neue Zeit gehen wir zu. Wir schnallen den Gürtel enger. Wir selbst sind nicht groß verschuldet. Brauchen wir etwas, das nicht doppelt vorhanden ist? Sei gegrüßt, Enthaltsamkeit. Wer selbst keinen Strom braucht, lässt Winde wehen und Sonnen scheinen. Statt Autos fahren wir Fahrrad. Urlaub in der Heimat. Ehrlicher deutscher Regen statt Jägerschnitzel im Wüstensand. Wer trägt eine Uhr, wenn er Zeit hat. Statussymbol ist das Buddhalächeln des staatlich Versorgten.

Leisure, das ist der Megatrend! Wir gehen auf schwere Zeiten zu. Nach den fetten Jahren auf Kredit kommen die mageren Jahre des Schuldendienstes. Wer seine Fahne jetzt in den Wind hängt, dem wird sie der nächste Sturm zerfetzen. Wer jetzt den Ausbau startet, der kommt zu spät. Es liegt in der Luft. Also fressen wir uns Winterspeck an. Also zählen wir die Vorräte und stapeln Kaminholz.

Ihr seid nicht Anfang Fünfzig und leisuremäßig drauf? Ihr seid die letzten Steuerzahler? Ihr habt zwei Kinderzimmer voller Sorgen? "Brauchen  wir das alles?" fragt ihr euch nicht? Ihr sei die Versorger der Vollversorgten?

Euer Pech. Denn Deutschland geht in Alterszeit. Wer arbeitet denn noch? Seht euch doch um. Denkt ihr, die Deutschen sind knuffig dick, weil sie Leitern steigen und Geschäfte führen? Glaubt ihr die Mär von den fleißigen Deutschen? Die gibt es so wenig wie griechische Helden.