Der morgige Montag ist ein historischer Tag. Die Welt des Geldes wird ab morgen in unser Leben eindringen, ob wir es wollen oder nicht.
Finanzminister Schäuble und Wirtschaftsminister Schäuble schließen in Abstimmung miteinander eine 'geordnete' Insolvenz von Griechenland nicht mehr. Öffentlich melden sich die beiden zu Wort. Nichts gegen Vorbereitungen jeder Risikoklasse im Hintergrund. Eine öffentliche Bekanntmachung dieser Vorbereitungen ist abenteuerlich. Es ist nichts anderes als die Vorankündigung einer europäischen Staatspleite durch europäische Politiker.
Jeder Grieche, der bisher untätig war, wird am Montag vor seiner Bank stehen, um alles Geld inklusive Überziehungskredit abzuheben. Jeder Grieche wird anstehen, um bare Euro in die Händen zu bekommen, die er außer Landes bringen kann, ehe sie auf seinem Konto automatisch in Drachme umgewandelt werden. Um dann innerhalb von Tagen um 30-40% abzuwerten.
Im Prinzip geschieht jetzt, was die Finanzmärkte schon lange fordern. Die Politiker müssen den Tatsachen ins Auge blicken. Wunschdenken hilft nicht weiter und hat bereits sehr viel Geld gekostet. Eine Insolvenz hätte vor dem Aufspannen der Rettungsschirme kommen müssen.
Griechenland ist nicht groß verschuldet. Eigentlich unbedeutend in der Summe. Die Finanzmärkte starren so gebannt auf dieses Land, weil es der erste Dominostein ist, der fällt. Italien ist nach Japan, den USA und Deutschland das viertverschuldeste Land der Erde. Wird Italien nach der griechische Insolvenz noch Geldgeber finden? Der Blick der Finanzmärkte galt von vornherein Italien mit 1.700 Mrd Euro Staatsschulden, die ständig zurückbezahlt und erneuert werden müssen.
Für Deutschland bedeutet dies eines: Der Plan der ältere Generation, alle von ihr aufgetürmten Schulden der jüngeren Generation zu hinterlassen, geht nicht auf. Diese Schulden, diese Türme kommen ihr noch in diesem Jahr entgegen. Bei aller Tragik liegt darin eine gewissen Generationengerechtigkeit.
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