Montag, 5. September 2011

ePubber: Sind wir das?

David Gray rückt in seinem Post einige Vorurteile unsere kleine Indie-Szene betreffend zurecht. Auch an anderer Stelle wehren sich Indie-Autoren gegen den Vorwurf die Qualitätsnorm nicht zu erfüllen.

Unsere Indie-Szene wird verspottet und verachtet. Von den Kleinverlagen. Von den Autoren der Kleinverlage. Ich finde zurecht!!!

Ist es nicht legitim von den Kleinverlagen, nach unten zu treten, frage ich. Werden sie doch selbst von den Großverlagen belächelt, weil sie unterhalb der Wahrnehmungsschwelle 'wirtschaften'. Haben sie nicht recht, wenn sie uns vorwerfen, dass unsere Szene abgesehen von einem schmalen Spitzenbereich anarchistisch und autark drauflos schreibt?

Doch die Kleinverlage haben ein eigenes großes Problem. Bisher haben sie den Unterbau der Buchkultur gebildet. Sie hatten zwar keinerlei Marktteilnahme, haben ihre 3 qm Buchmessestand aber immer pünktlich, sauber gekleidet und frisch gefönt bezogen. So war die deutsche Buchwelt eingeteilt, jahrzehntelang. Jetzt kommen wir, die Indie-Autoren, daher - ungehobelt und lärmbelästigend! Eine wenig geordnete Horde von Landstreichern! Aber wer will einem Autor ansehen, ob er gut ist? Dass jemand oft zur Kirche geht, heißt ja nicht, dass er in den Himmel kommt.

Die Kleinverlage haben ein noch viel größeres Problem: Sie setzen auf ein sterbendes Medium: das Papierbuch! Denn nur weil die Autoren der Kleinverlage erfolglos sind, heißt das noch nicht, dass wir sie zu den Indies zählen können.

Indie-Autoren setzen voll auf das Ebook. Sicherlich, eine gewisse Auslese täte uns (und dem Leser) gut. Es fehlt nicht an gegenseitiger Unterstützung, aber es läuft noch zuwenig zusammen. Alles richtig. Aber wir (!!) sind die Internet-Autoren. Das ist unser (!!) Heimstadion. Hier spielen wir auf Sieg. Die Zuschauer stehen hinter uns, keine Frage! Und ein Gegner, der sich vorschnell zum Sieger erklärt hat, kommt uns gerade recht.

Denn das dürfen wir nicht vergessen: Das Spiel ist gerade mal angepfiffen worden!