Es war ein Kulturkampf in Deutschland damals. McDonalds hat sich regelrecht Hamburger für Hamburger von Stadt zu Stadt vorgekämpft. Es gab Demonstrationen , es gab Blockaden. Alles nur wegen ein paar Hamburgern. Das Fleisch nicht weniger undefinierbar als in jeder Currywurst. Lange ist es her.
Vielleicht ist es diese Mischung aus Monopol und Massenabfertigung, die uns Deutschen verdächtig ist. Mir jedenfalls ging es so - ich gebe es hier zu - als ich Smashwords zum ersten Mal begegnete.
Die schiere Zahl von gut 100 Ebooks in 2008 und nahezu 100.000 Ebooks in 2011 ist beängstigend. Eine Null pro Jahr drangehängt, macht 1.000.000 Neuerscheinungen in 2012. Ich denke mal, alle deutschen Indie-Ebooks in 2011 dürfte Meatgrinder in knapp 30 Minuten konvertiert haben. Und Meatgrinder konvertiert pausenslos. Den Rest des Jahres die Indies aus US.
Dennoch, ich habe meinen Frieden mit ihm gemacht. Hinter dem Meatgrinder stehen Geschäftssinn, Sorgfalt und Sachkunde. In einem ausgewogenen Verhältnis. Die einzige Plattform, der ich einen passablen Konverter zutraue, ist Bookrix. Obwohl schon länger angekündigt, ist er immer noch in der Betaphase. Smashwords ist nicht so groß wegen der kostenlosen ISBN und anderem, sondern nur wegen ihrem Meatgrinder. Die Herausforderung für Bookrix ist also nicht klein.
Wer den Ehrgeiz hat, ein absolut fehlerfreies Epub anzubieten, der muss sich an der Zulassung zum Premium-Katalog von Smashwords messen lassen. Ein File, der von Apple akzeptiert wurde, ist fehlerfrei. Nach meinen Erfahrungen lassen sich auch dem Amazon Konverter in Grenzen grobe Fehler unterjubeln. Wer im Premium Katalog von Smashwords ist, hat ein fehlerfreies Epub abgeliefert.
Von den deutschen Web 2.0-Verlagen will ich lieber nicht reden. Es reicht eben nicht irgendwelche Modeworte zu kennen. Hinter manchen Begriffen verbirgt sich richtig viel Arbeit. Die Bandbreite reicht von Triboox, das sich über die Googlesuche mal eben einen Konverter zurechtbastelt, bis zu Epidu, das seriöserweise dem Digitalbuch den Platz einräumt, den ihre Kenntnis zulässt, nämlich keinen.
Ich wage mal die Annahme, dass die deutschen PDF-Verlage, die alle vom Books-on-Demand kommen, ihren Lesern jahrelang vermüllte Digitalbücher verkauft hätten. Smashwords ist für die Leser in Deutschland zu einer Art Zulassungsstelle (und Rettungsanker) geworden.
Da Smashwords auch noch finanziell die besten Konditionen bietet, stellt sich dem Leser zurecht die Frage, warum ein Ebook nicht bei Smashwords released wurde. Hat der Autor nicht den Mut gefunden, sich an der Norm messen zu lassen? Oder hat er den Mut gefunden und ist bereits durchgefallen.
Viele Indie-Dienstleister werden sich bald in unserer Szene tummeln. Auch der Autor, der seine Doc-Datei an einen Formatierer gibt, kann von diesem - als Beweis einer erfolgreich abgeschlossenen Arbeit - eine Datei ohne AutoVetter Error verlangen. Zur Kontrolle lässt der Autor selbst die Datei bei Smashwords durchlaufen. Erst dann fließt Geld ohne Abschlag.
Die Zulassung zum Premium-Katalog von Smashwords bedeutet nicht anderes als die hier festgestellte 100%ige Erfüllung der Epub-Norm. Jeder Anbieter kann, wenn er kann, seinem Epub ein Unbedenklichkeitszeugnis ausstellen. Der Leser wird nach einigen schlechten Erfahrungen darauf bestehen. Ebenso ist die Kaufrückabwicklung möglich, da durch die Validation festgestellt werden kann, dass die Ware fehlerhaft war.
Ich bin ja für meinen Beitrag die-artgerechte-haltung-von-indies kritisiert worden. Ich habe meinen Frieden mit der Epub-Norm gemacht und warte nun gespannt darauf, wie deutsche Web2.0-Verlage und Autoren, die nicht professionelle Unterstützung haben, in der Breite damit zurecht kommen.
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