Mein Blogprojekt deine-gegen-meine Rezension floppt ... Ich seh es kommen. Wenn sich in den nächsten Stunden nichts tut, dann verliert auch der letzte seinen Glauben daran - nämlich ich.
Ja, warum eigentlich floppt es ?
Ist doch ganz praktisch gedacht. Jeder Autor hat alles zusammen, was es zu einer Rezension braucht. Inhaltsverzeichnis nach Kapiteln, Personenverzeichnis, Cover. Und Leseprobe für den ersten Eindruck des Rezensenten - soll ich oder soll ich nicht? Alles zusammen. Jeder kann reinschauen in den Ordner, ob das für ihn was ist oder eher für die anderen oder für keinen von allen.
Woran aber liegt es also?
Rezensionen kann jeder gebrauchen. Seht her. Nehmt euch ein Vorbild: Diese vielbewanderte Frau liest mein Buch. Wenn ihr von mir nicht hören wollt, wie wunderbar mein Buch ist, bitte sehr, ich bin nicht allein ... Taktisches Eigenlob soll aus der Mode gekommen sein?
Ein Blogpost macht was her, mit launigem Appetizer, hübsch dekoriert, eine dezenter Link als Lasche zum Mitnehmen. Das Format für das Buch ist präsentabel, vielfach erprobt und für gelungen befunden. Ich will und werde nicht glauben, dass es daran liegt.
Also, woran liegt es?
Ich glaube, es liegt daran, dass niemand zugeben will, dass er seine Rezension im gefälligen Austausch schreibt. Dass seine Autorenhand die andere Autorenhand wäscht. Er würde es sich eingestehen, dem anderen auch, aber eben nicht eingestehen vor allen anderen.
Ich staune. Glaubt denn wirklich jemand, dass etwas anders als Gefälligkeitsrezensionen geschrieben werden? Erst einmal im eigentlichen Sinne. Ich schreibe darüber, weil es mir gefällt. Was mir nicht gefällt, lese ich nicht - und schreibe nicht darüber. Ist doch auffällig, dass die Bücher der bekannten Autoren oft schlechter beurteilt werden als die der Indie-Autoren. Hat damit zu tun , dass die Rezensenten der ersteren, das Buch tatsächlich gekauft haben und ihrer Enttäuschung Luft machen.
Auf 98 positive, kommen 2 negative Indie-Rezensionen - warum wohl? Sind die 98 Bücher alle gut, oder rezensieren einfach nur Leute, die ihren Gefallen daran haben. Für was-es-auch-sei finde ich immer irgendwo irgendjemanden, der etwas - wie mißraten und verwachsen auch immer - besprechenswert findet. Das Internet ist voll von Kauz und Käuzchen.
In dem Sinne sind alle Rezensionen gefällig.
Aber sie sind wenigstens nicht abgesprochen, könntet ihr einwenden.
Nun, daran habe ich in erhebliche Zweifel. Harry-Potter-Rezensionen sind nicht abgesprochen, aber die Indie-Rezensionen der Platzhirsche untereinander eben doch. Ein Indie-Autor bespricht den anderen Indie-Autor. Beide seit langem im selben Forum unterwegs. Spontanietät sieht anders aus!
Ihr lasst euch nur nicht erwischen und denkt, das macht den Unterschied. In meinem Rezensionsblog hättet ihr mit offenem Visier antreten müssen, bei Facebook und im Forum spielt ihr über Bande.
Das macht den Unterschied! Daran lag's! Ein Spiel mit offenen Karten ist nicht jedermannfraus Sache.
5 Kommentare:
Naja, jetzt mal nicht nass machen, weil es dir keiner die Bude einrennt.Sowas braucht auch mal seine Zeit.
Mal was Anderes: Wie wäre es denn die Rezis nur vorläufig zu erstellen, d.h. eine Art Bewertung, die dann dem Autor nicht-öffentlich übermittelt wird. Sollte es Punkte geben, die Verbesserungswürdig sind, wird sie zunächst einmal zurück gehalten und ihm Gelegenheit gegeben, die Kritikpunkte (Rechtschreibung etc.) zu überarbeiten. Er bekommt dann eine weitere Chance. Viele befürchten sicher, dass sie sich durch die Aufforderung zu Rezis, ihr Rating vermasseln. Das Schöne beim ebook ist jedoch, dass die nächste - korrigierte - Auflage nur ein paar Klicks weg ist. Nur wenn der Autor mit der Rezi einverstanden ist - was ja eine gewisse Qualität erfordert, wird sie geschaltet. So gesehen könnte das sogar ein Markenzeichen und Qualitätsmerkmal werden, wenn man einen User "Indie Autorengemeinschaft" o.ä. anlegt und damit die Rezensionen abgibt...
Wie soll denn hier überhaupt eine Kommunikation entstehen, wenn nichtmal die Kommentare beantwortet werden?
Die Idee finde ich gut, sogar sehr gut.
Nur ist das eine Sache zwischen Indie und Rezensent. Ich werde das noch mal im Heading klarstellen: Die Rezensionsbörse ist eine reine Kontaktbörse - die Rezensionen selbst stehen woanders.
Ich habe immer noch nicht begriffen, wie das über dieen Blog funktionieren soll. also welche Art von Reaktionen hier erwartest.
Ansosnten: Wenn es um Romane geht, dann dauert es halt ein paar Rage, bis man die gelesen hat. Oder gar Wochen.
Das Ganze ist bei den Piratenblogs abgeschaut. Dort werden die Files gepostet, und jeder kann darauf zugreifen.
So ähnlich hier: Der Autor postet sein Buch, die Rezensenten sehen sich sein Material an und sprechen evtl. mit ihm ab.
Funktioniert sicherlich auch gut in Tabellenform, ist aber optisch das attraktivere Format.
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